Ein elfgeschossiger Wohnbau in Wiesbaden erhielt jetzt eine neue Hülle. Mit den 6500 m² WDVS sinkt der Energiebedarf der 88 Wohnungen signifikant, zugleich ist die bisherige Waschbeton-Optik einer Putzfassade im Besenstrich-Look gewichen.
Ungedämmt und mit Waschbetonplatten bekleidet: Das Hochhaus in der August-Bebel-Straße in Wiesbaden aus den 60er Jahren war energetisch schon lange nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Um dies zu ändern, schrieb die Eigentümerin, eine Wohnungsgesellschaft, die Sanierung des elfgeschossigen Gebäudes aus.
Bei einer Gebäudehöhe von 43 Metern war aus Brandschutzgründen mit Mineralwolle zu dämmen. Deshalb kamen Sto-Steinwolleplatten Xtra2/B/H2 in einer Dicke von 160 mm zum Einsatz. Im Format 120 x 40 cm und mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(m*K) wurden sie geklebt-gedübelt montiert. Als Armierungsmasse folgte eine 8-19 mm dicke Schicht mineralischer Leichtmörtel (StoLevell Novo).
Um die Waschbeton-Optik neu zu interpretieren, entwickelte das beauftragte Architekturbüro Friedhelm Schmidt eine besondere Idee für die Fassadengestaltung: In den ebenfalls mineralischen K3-Oberputz wurden Fugen eingezogen, sodass die dadurch entstandenen Felder den ursprünglichen Waschbeton-Platten entsprechen. Diese Felder texturierte man mit einem Besen. Als Schlussbeschichtung wählten die Planer StoColor Dryonic, eine Farbe mit bionischem Wirkprinzip, das Regentropfen und Tau schnell abführt und auf diese Weise einem Algen- und Pilzbefall vorbeugt. In die noch nasse Fassadenfarbe blies man mit einer Trichterpistole die Effekt-Glasmischung StoEffect Vetro ein, ein recyceltes Granulat aus Spiegelglas mit gebrochenen Kanten. Die Fassade glitzert nun ganz leicht in der Sonne.
Auch die Laubengänge erhielten einen Anstrich mit der bionischen Farbe, hier in einem intensiven Rot.
Trockene Socken
