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Pionierprojekt für echte Kreislaufwirtschaft

Revitalisierung eines Bürogebäudes in Bremen mit recycelter Aluminium-Glas-Fassade
Pionierprojekt für echte Kreislaufwirtschaft

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Aus Alt wird Neu: Am Bürogebäude des traditionsreichen Metallbau-Unternehmens Lenderoth in Bremen wurde kürzlich erstmalig eine komplette Aluminium-Glas-Fassade zurückgebaut, recycelt und wieder montiert. Ein gemeinsames Pionierprojekt von Lenderoth, Wicona und Saint-Gobain Glass – und ein Paradebeispiel für echte Kreislaufwirtschaft in der Praxis.

1874 gegründet, hat sich das mittlerweile in der fünften Generation geführte Familienunternehmen Lenderoth von einer Reparaturglaserei zu einem überregional bedeutenden Spezialisten für Glasfassaden- und Metallbau entwickelt. Ganz gleich, ob im Objektbau oder im privaten Wohnbau: Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit sind zentrale Bausteine der Unternehmensphilosophie und täglicher Antrieb für die 65 Mitarbeitenden am Standort in Bremen.

Sanierung der Bestandsfassade

Da die aus den 1970er Jahren stammende Bestandsfassade des eigenen Büro- und Produktionsgebäudes nicht mehr den heutigen Anforderungen in puncto Wärmeschutz und Wärmedämmung entsprach, entschied sich Geschäftsführer Christophe Lenderoth für die Investition in eine neue Fassade – und wählte dabei einen komplett neuen Ansatz: »Die Nachhaltigkeit ist für uns ein zentraler Bestandteil unserer täglichen Arbeit – wir wollten daher eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir wollten nicht nur eine energieeffiziente Fassade aus Glas und Aluminium bauen, sondern auch Materialien verwenden, die besonders CO2-sparend hergestellt werden. Hier stand für uns der Kreislaufgedanke im Fokus.« Vor diesem Hintergrund hat Lenderoth gemeinsam mit den langjährigen Partnern Wicona und Saint-Gobain diese bisher einzigartige Fassaden-Revitalisierung realisiert.

Fassadendemontage, Recycling und Neubau

Zunächst wurde die alte Fassade demontiert und in Containern vor Ort nach Materialien sortiert. Die Aluminiumelemente wurden anschießend ins Hydro-Werk nach Dormagen transportiert, im Rahmen eines Recyclingprozesses wieder aufbereitet und dann in einem nächsten Schritt zu neuen Aluminiumprofilen gepresst. Ähnlich der Ablauf beim gesammelten Glas. Dazu erläutert Moritz Feid, bei Saint-Gobain verantwortlich für den Bereich Nachhaltigkeit: »Das gesammelte Glas wurde dem Recyclingwerk zugeführt, zu Scherben aufbereitet, in der Float-Anlage eingeschmolzen und schließlich wieder zu neuen Isoliergläsern verarbeitet.« Der Ablauf des Projekts unterschied sich dabei nur wenig von einer »klassischen« Fassadensanierung. Christophe Lenderoth: »Wir mussten beim Rückbau unserer alten Fassade darauf achten, dass die Materialien getrennt und entsprechend sortiert werden. Das heißt, der Rückbau musste so geplant werden, dass die Entsorgung dann auch in die entsprechenden Recyclingwerke unserer Partner erfolgen konnte.«

CO2-Ersparnis von 24,6 t

Realisiert wurde die rund 370 m² große neue Fassade mit einer anforderungsgerechten Wicona- Pfosten-Riegel-Konstruktion vom Typ »WICTEC 50« – hergestellt aus der Aluminiumlegierung »Hydro CIRCAL 100R«. Dazu erklärt Wicona-Vertriebsdirektor Marcel Bartsch: „Diese besteht zu 100 % aus recyceltem End-of-Life-Aluminium und verfügt mit weniger als 0,5 kg CO2 pro kg Aluminium über den im weltweiten Vergleich geringsten CO2-Fußabdruck.« Die Verglasung der neuen Fassade besteht aus ORAÉ von Saint-Gobain Glass. Das CO2-reduzierte Glas bietet durch die Kombination eines hohen Anteils an recyceltem Glas mit ca. 64 % Scherben und der Verwendung erneuerbarer Energien für die Herstellung einen besonders niedrigen CO2-Fußabdruck von nur 6,64 kg CO2-Äquivalent pro m² auf (bei 4 mm Glasdicke). Durch das zukunftsweisende Konzept konnte die Fassaden-Revitalisierung nahezu komplett aus Sekundär-Rohstoffen realisiert werden – was letztendlich eine Ersparnis von insgesamt 24,6 t CO2 bedeutete. Christophe Lenderoth zieht eine positive Bilanz: »Wir wollten gemeinsam mit der Fassade neue Wege gehen und weiterdenken. Das haben wir mit diesem Pionierprojekt für eine echte Kreislaufwirtschaft eindrucksvoll geschafft.«

Kreislauffähige Fassade als Standard der Zukunft

Nach erfolgreicher Realisierung zeigen sich die Partner davon überzeugt, dass die kreislauffähige Fassade zukünftig zum Standard beim Bauen wird. Moritz Feid: »Vor dem Hintergrund der hohen CO2-Emissionen in der Baubranche müssen wir zwingend Rohstoffe systematisch zurückgewinnen, wiederverarbeiten und wieder einbauen.« Dies unterstreicht auch Christophe Lenderoth: »Die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zur Eindämmung des weltweiten Ressourcenverbrauchs.« Und Marcel Bartsch ergänzt abschließend: »Wir haben die Technologien und müssen jetzt aktiv werden. Und das geht nur gemeinsam – mit Vorreitern wie Wicona und Saint-Gobain sowie Metallbau-Unternehmen wie Lenderoth.«

Weitere Informationen:
www.wicona.de


  • Standort: Bremen
  • Bauherr/Planer:
    Christophe Lenderoth GmbH
  • Fassadenbau: Christophe Lenderoth GmbH
  • Fertigstellung: 2024
  • Wicona-Lösungen:
    WICTEC 50 HI – hoch wärme-gedämmte Pfosten-Riegel-Fassade, Passivhaustauglichkeit zertifiziert (Ucw=0,7 W/m²K) durch ift Rosenheim
    WICLINE 75 TOP Fenstersystem (Uw-Wert 0,80 W/m²K), hoch wärmegedämmtes Mehrkammersystem
    Aluminiumlegierung:
    Hydro CIRCAL 100R
  • Verglasung:
    Saint-Gobain Glass (ORAÉ)
  • CO2-Ersparnis gesamt: 24,6 t

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