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Lichtdesign-Preis 2024 und die 11 Gewinner

11 Gewinner und ein Publikumspreis
Lichtdesign-Preis 2024

Unter zahlreichen Projekten in Deutschland, Österreich und der Schweiz musste sich die Jury beim Deutschen Lichtdesign-Preis 2024 für die Gewinner in elf Kategorien entscheiden. Erstmals wurde auch ein Publikumspreis vergeben, für den während der diesjährigen light+building durch das Fachpublikum abgestimmt werden konnte.

Lichtdesigner des Jahres: Blieske Architects Lighting Designers

Bereits bei ihrer ersten Teilnahme am jährlich ausgelobten Wettbewerb konnte Blieske Architects beim Deutschen Lichtdesign-Preis 2024 überzeugen. Das Berliner Büro erhielt Nominierungen für ihre herausragenden Beleuchtungslösungen im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde in der Kategorie Öffentliche Bereiche/Innenraum sowie im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in der Kategorie Museum. Zwei weitere Projekte eroberten sich gar Plätze auf der Gewinnerliste.

Projekt 1: Beleuchtungskonzept für den Turmaufstieg der St.-Marien-Kirche Wittstock

Das subtile Beleuchtungskonzept für den Turmaufstieg der St.-Marien-Kirche Wittstock überzeugte in der Kategorie Kulturbauten. In dem Raum, der nur teilweise und spärlich mit Tageslicht durchflutet ist, setzen Blieske Architects bewusst auf die Dunkelheit als gestalterisches Element. Die Wege auf Treppen und Plattformen werden nur punktuell beleuchtet, wodurch die Aufmerksamkeit der Besucher immer wieder gezielt auf bestimmte Punkte gelenkt wird.

Durch die gezielte Lichtführung erfolgt die Wegführung über die verschachtelt angeordneten Treppen trotz der Richtungswechsel intuitiv und sicher. Der Verzicht auf eine vollständige Ausleuchtung verleiht dem Raum seine charakteristische Atmosphäre. Die Lichtverhältnisse erzeugen eine Wirkung, die an Giovanni Battista Piranesis Carceri d’Invenzione erinnert.

Projekt 2: National Historical Museum of the Kyrgyz Republic

Das zweite Projekt von Blieske Architects ist das National Historical Museum of the Kyrgyz Republic, das in der Kategorie Internationales Projekt ausgezeichnet wurde. Die Lichtplaner standen vor der Herausforderung einer extrem kurzen Planungszeit und einer schnellen, unkomplizierten Umsetzung vor Ort durch lokale Handwerker, die teilweise nur über geringe technische Qualifikationen verfügten.

Die entwickelten Lösungen entsprechen oft nicht den in Mitteleuropa üblichen Standards, zeigen jedoch eindrucksvoll, dass mit einfachen technischen Mitteln eine hohe gestalterische Qualität erreicht werden kann.

Weitere Gewinner des Deutschen Lichtdesign-Preis 2024

Zwei Projekte aus der Schweiz und eines aus Österreich beeindruckten ebenfalls die fünf unabhängigen Juroren sowie den Lichtdesigner des Jahres aus dem Vorjahr, Kardorff Ingenieure mit Gabriele von Kardorff. Mit Ausnahme der Kategorie Internationales Projekt wurden alle nominierten Beleuchtungslösungen vor der finalen Entscheidung von der Jury persönlich begutachtet.

Projekt: Fassadenbeleuchtung am Wiener Rathaus

Die neue Fassadenbeleuchtung des 1883 fertiggestellten Wiener Rathauses (Kategorie Außenbeleuchtung/Inszenierung) ist ein hervorragendes Beispiel für die gelungene Verbindung von herausragender Gestaltung und Nachhaltigkeit. Traditionell wurde das Rathaus zu Feierlichkeiten hell erleuchtet, doch podpod design hat es geschafft, die Anzahl der Lichtpunkte von 4.800 auf 1.100 zu reduzieren.

Trotz des nun wesentlich ansprechenderen nächtlichen Erscheinungsbildes des Rathauses konnte der Stromverbrauch, inklusive Energiekosten der Steuerung, um mehr als 50% und die laufenden Wartungskosten um 80% gesenkt werden.

Projekt: Ausstellung „Wonders of Medicine“ im Novartis Pavillon in Basel

Die Gewinnerprojekte in der Schweiz sind in den Kategorien Museum und Hotel/Gastronomie vertreten. Für die multimediale Ausstellung „Wonders of Medicine“ im Novartis Pavillon in Basel schuf Iart AG eine futuristische, saubere und laborartige Atmosphäre, bei der die Leuchten vollständig in die Architektur integriert sind.

Die Szenografie und die Architektur werden durch eine harmonisch abgestimmte Beleuchtung gleichermaßen betont. Darüber hinaus macht die Kombination eines neuartigen Besuchertrackingsystems mit der Lichtlösung die Ausstellungsbereiche interaktiv, was den Besuchenden eine intensivere und partizipative Erfahrung während ihres Rundgangs ermöglicht.

Projekt: Wellness Hostel 3000 in Laax 

Das Wellness Hostel 3000 in Laax, ursprünglich aus den frühen 1980er Jahren, wurde um einen neuen Wellnessbereich erweitert. Objektleuchten verleihen diesem Bereich durch ihr farbiges Licht einen besonderen Charakter. Die auffälligen Designleuchten wurden von hübschergestaltet durch funktionale Leuchten ergänzt, die sich dezent in die Architektur einfügen und diese energiesparend modulieren und ausleuchten.

Die Zimmer und die Lobby des neuen lichtdurchfluteten Betonbaus, der als Jugendherberge mit 170 Betten zum Bestandsensemble hinzugefügt wurde, sind mit dekorativen, energieeffizienten Designleuchten ausgestattet. Diese sorgen für eine sanfte Beleuchtung des Gebäudes und tragen zu einer einladenden Atmosphäre bei.

Der Publikumspreis

Dank der Unterstützung des Teams der light+building in Frankfurt wurde in diesem Jahr erstmals ein Publikumspreis verliehen. Die Fachbesucher der Messe konnten zwischen vier von der Jury ausgewählten Projekten abstimmen, die durch ihre Nachhaltigkeitsaspekte überzeugten. Der Preis ging schließlich an Peter Brdenk vom Architekturbüro Planwerk für das Projekt Gildehoftunnel in Essen.

Projekt: Projekt Gildehoftunnel Essen

Da der Tunnel zukünftig verstärkt von Fußgängern genutzt werden soll, spielen neben ausreichender Helligkeit auch die emotionale Wirkung des Lichts und die entsprechende Gestaltung mit Licht und Leuchten eine große Rolle. Die Planer setzten dies durch dicht aneinander gereihte, gestalterisch einfache geometrische Grundkörper um. Diese spiegeln die Gestaltungsidee von Ordnung, Klarheit und Helligkeit wider, während sie gleichzeitig einen Kontrast zur umgebenden Unordnung schaffen.


Über den Lichtdesigner des Jahres

Mit zwei Nominierungen und zwei Gewinnerprojekten erreichte das Berliner Büro Blieske Architects Lighting Designers unter allen Teilnehmenden die höchste Punktzahl und darf sich somit über die Auszeichnung Lichtdesigner des Jahres freuen. Das Büro wurde im Juni 2016 nach der Aufspaltung des international erfolgreichen Lichtplanungsbüros Dinnebier+Blieske gegründet. Dort hatte Jan Blieske 2004 nach mehr als zehnjähriger Tätigkeit als Architekt in denkmalpflegerischen Projekten seine Tätigkeit als Lichtplaner begonnen und wurde 2008 Partner und geschäftsführender
Gesellschafter.

Die Arbeitsweise seines eigenen Büros zeichnet sich durch eine enge Teamarbeit mit Architekten und Architektinnen, Ausstellungsplanenden und den beteiligten Fachplanungsdisziplinen aus. Ein Schwerpunkt der Arbeit und gleichermaßen ein Schwerpunkt der Expertise des Büros liegt in der Konzeption und Planung der Beleuchtung in Museen und in Baudenkmalen sowie in der Entwicklung nachhaltiger Beleuchtungslösungen unter Betrachtung des gesamten Lebenszyklus einer Beleuchtungsanlage.

Seit 2017 lehrt Jan Blieske an der Hochschule Wismar als Professor im Master-Studiengang Architectural Lighting Design Lichtplanung. Seine Forschungsschwerpunkte befassen sich aktuell mit der Untersuchung von Rebound-Effekten in Beleuchtungsanwendungen sowie mit den Herausforderungen der Beleuchtung von Baudenkmalen.

Mehr Informationen zu den Gewinnern und dem Lichtdesign-Preis 2025 finden Sie hier »

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