1 Monat GRATIS testen, danach für nur 6,90€/Monat!
Startseite » Architektur » Wohnungsbau »

Wohnhaus Mettenweg in Stans von Bob Gysin Partner

Stans (CH)
Wohnhaus Mettenweg

Am Ortsrand von Stans ist ein neues Wohnhaus für Menschen mit besonderen Bedürfnissen entstanden. Bob Gysin Partner schufen vielfältige Räume, um auch Bewohnern mit geringem Bewegungsradius unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten zu bieten.

Am Ortsrand von Stans, in einer weilerartigen Ansammlung von Gebäuden, ist ein neues Wohnhaus für Menschen mit besonderen Bedürfnissen entstanden. Der bisher genutzte Altbau auf dem Areal erhielt aufgrund seiner veralteten Ausstattung keine Pflegebewilligung mehr. Als Träger ließ deshalb die Gemeinde Stans von Bob Gysin Partner in direkter Nachbarschaft einen Neubau errichten, der 52 Bewohnern ein Zuhause bietet.

Eine lange Verweildauer der Bewohner und ihre teilweise eingeschränkten Bewegungsradien waren der Ausgangpunkt für ein Konzept vielfältiger Raumangebote, sowohl im Innern als auch im Außenbereich. Ausblicke über die weiten Felder oder zum Bergpanorama, Blicke durch Regalwände, ruhigere Rückzugsbereiche oder belebte Gemeinschaftsflächen laden zum Durchwandern oder Aufenthalt ein. Die Anordnung der Zimmer unterstützt diese Idee.

Um einen zentralen Kern aus Ortbeton und Betonfertigteilen – er enthält Treppen, Aufzüge und Wirtschaftsräume – gruppieren sich vier rechteckige Volumina, in denen jeweils die Bewohnerzimmer und -bäder untergebracht sind. Durch ein Verdrehen dieser Baukörper entstehen anstelle von langen, geraden Flurflächen sich verengende und weitende »Rundläufe«, die Platz für gemeinschaftliche Aktivitäten wie Essen, Kochen und Wohnen bieten. So kommen die Nutzer jedes Geschosses, die zusammen eine Wohngruppe bilden, immer wieder miteinander in Kontakt. Vor den privaten Zimmern liegt ein »Filterbereich« mit Verweilmöglichkeiten, der durch halboffene Regale und Schränke von den gemeinsamen Flächen getrennt ist.

Das massive EG aus Beton bildet einen Sockel für die vier darüber liegenden Stockwerke, die in Holzbau errichtet wurden. Getragen von Stützen und Unterzügen übernimmt eine Holz-Beton-Verbunddecke sowohl eine statische als auch akustische Funktion. Lisenen strukturieren die hinterlüftete Fassade. Ein leicht auskragendes Opferbrett auf dem Geschossriegel entspringt der Idee der Austauschbarkeit von Bauteilen und kann am Ende seines Lebenszyklus nach 15-20 Jahren ohne großen Aufwand ersetzt werden. Der darunterliegende Geschossriegel, der die Fassadenbekleidung schützt, bleibt langfristig erhalten. Chemischer Holzschutz wird nur bei stark beanspruchten Bauteilen wie den Opferbrettern oder den Geschossriegeln stirnseitig eingesetzt – nach dem Grundsatz „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“.

Das gesamte architektonische Konzept wird durch ein Kunst-am-Bau-Projekt abgerundet. Die Künstlerin Lea Achermann will das Bestehende hervorheben. So finden sich auf den Wänden im Haus immer wieder Ellipsen und Kreise aus Blattgold, die je nach Betrachtungswinkel ihre Form verändern. Sie sollen das Erkennen des Wertvollen den Betrachtern ins Bewusstsein rufen. ~ra


Standort: Weidlistrasse 2b, CH-6370 Stans
Architekten: Bob Gysin Partner
Fertigstellung: April 2023


Aktuelles Heft
Titelbild db deutsche bauzeitung 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
MeistgelesenNeueste Artikel
3 Zirkulär errichteter Kindergarten der Lendager Group in Gladsaxe/DK
Mein lieber Schwan

Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de